dhyana-mudra

Ruhe-Meditation: Wie viel denkst du?

Kennst du das auch: Du sitzt in einer Meditation, hast dich beruhigt und beobachtest regelmässig deine Gedanken? Derweil war doch dein Ziel, nicht zu denken. Die Gedankenwellen im Geist stilllegen. Hier hilft die Ruhe-Meditation.

Mach den Gedankentest – 1 Minute

Dafür kenne ich einen guten Test. Stell dir einen Timer auf 1 Minute: Setze dich in die einfache Haltung (Easy Pose, Schneidersitz), lege deine Hände ineinander in den Schoß, die Handflächen zeigen dabei nach oben, die Daumen berühren sich. Du drückst ganz leicht mit den Daumen gegeneinander – Das Dhyana Mudra (siehe Foto oben)

Fokussiere dich auf den Punkt zwischen deinen Augenbrauen, der Atem fließt von alleine. Wann immer ein Gedanke kommt, zähle ihn. Eine Minute lang. Zähle deine Gedanken, schenke aber keinem Energie und spinne keine Geschichte draus. Lass jeden Gedanken sofort wieder gehen.

Schreibe dir die Zahl deiner verschiedenen Gedanken in ein Notizbuch.

Die Ruhe-Meditation vom Melonenhügel

ruhe-meditationMeine tägliche Meditation habe ich von Nanak Dev Singh gelernt. Sie ist so simpel, daß sie mir jeden morgen die Spiegel vorhält, wie mein Zustand im Moment gerade ist und vieleicht auch mein Tag sein wird. Sei es fokussiert, zerstreut oder durch Disziplin gut in den Griff zu bekommen.

Auf dem Gatka Camp in Loches gab es auf dem Gelände eine kleine Anhöhe, die wir Melonenhügel nannten. Der Name kam von Bibi Nanakis parallel zum Gatka Camp laufenden Melonen Diät Camp. Die Melonendiät-Teilnehmer (Melonies genannt) lagen oft tagsüber dort im Schatten, liessen den Tag an sich vorüber ziehen, sprachen über ihre Reinigungsprozesse und beobachteten uns Gatka Warrior beim kämpfen.

Morgens nach dem Power March und noch vor dem Frühstück lud Nanak zur Hatha Yoga-Runde ein. Sun Streching in der Morgensonne zum Energietanken. Am Ende leitete er oft eine sehr einfache und fokussierende Meditation an. Das ist jetzt meine tägliche Ruhe-Meditation vom Melonenhügel.

Und hier ist sie: Ruhe-Meditation mit Ujjay Atem und Dhyana Mudra

Die Position habe ich oben schon kurz erklärt. Du siehst sie auch auf dem Meditationsfoto. Atme dazu im Ujjay Atem. Der geht so: Du verengst in deinem Rachen den Weg der Luftzufuhr. Dabei kommt es zu einer leichte Vibration und Aktivierung der Stimmritze. Du atmest tief ein. Wenn du im Rachen, einen leichten kühlen Atemhauch spürst, machst du es richtig. Die Geräusche beim Atmen klingen oft wie beim Schlafen.

Drehe deine Augen so, dass sie ca. 20-25 cm vor dir auf einen imaginären Punkt fokussiert sind. Schliesse sie nun. Lenke deinen Fokus auf den Atem und meditiere. Lasse die Gedanken weiterziehen.

Meditiere 11 Minuten.

Gaumen-Variante – Kechari Mudra

Beim Ujjay-Atem kannst du noch als fortgeschrittene Variante die Zunge so weit nach oben rollen, bis sie den weichen Teil des Gaumes berührt. Halte die Zungenspitze mit einem leichten Druck auf den Gaumen. Du kannst beim Atmen zählen: 8 beim einatmen, 4 halten, 4 ausatmen, 4 halten und wieder 8 einatmen.

Wirkung Ujjay-Pranayama

Ujjay Pranayma ist die „siegreiche Atmung“. Im Sanskrit beideutet „Ud“ soviel wie hinauf oder nach oben. Jaya steht für  den Sieg.

Durch die Verengung der Stimmritze reduziert sich die Menge der durchfliessenden Luft. Dadurch verlangsamt sich dein Atemrhytmus. Für viele klingt das wie Schlafgeräusche. Der kühle Atemhauch im Rachen trocknet manchmal den Hals aus- ein Zeichen für Entschleimung.

Wirkung:

  • Fokus auf den Atem
  • Weniger Ablenkung
  • Beruhigung des Nervensystems
  • Auf Dauer höheres Lungenvolumen
  • Weniger Flüssigkeitsstauungen

Wirkung Dhyana Mudra

Dhyana bedeutet so viel wie Einkehr nach Innen, Versenkung,  Nachdenken. Die ineinander gelegte Haltung der Handflächen ist sehr häufig bei Meditationen. Es steht für die Verbindung zu deinem inneren Potenzial, das du hast. Meditierende in dieser Haltung strahlen Ruhe und tiefe Einkehr aus. All dein Fokus ist auf dein wahrhaftes Ich gerichtet.

Wirkung der Ruhe-Meditation

Ich meditiere damit jeden morgen. Sie hilft mir, zu fokussieren, überzählige Gedanken loszuwerden und mit einem klaren Geist in den Tag zu gehen. Diese Meditation hält mir aber auch den Spiegel vors Gesicht und zeigt mir sofort und deutlich meinen Zustand am morgen. Ich kann ihn dann vertiefen oder durch die Meditation meine innere Mitte finden – Je nach dem.

Zurück zum Notizbuch

Wenn du später sehen willst, wann du wie fokussiert oder abgelenkt warst, notiere es jeden Tag kurz. Nach einiger Zeit stellst du fest, auf welchem Weg du bist.

Diese Meditation ist nicht für 40 Tage oder ähnliche Zeiten gedacht. Sie ist unbegrenzt und jeden Tag. Ich übe sie zwischen 11 und 20 Minuten.

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