Ein besonderer Höhepunkt der Sikh Dharma Tage 2009 sollte der Sylvester-Abend werden. Teil I und Teil II des Berichtes kennt ihr schon. Nun also der Sylvester-Abend. Er begann mit einem leckeren und aufwändig zubereiteten indischen Mahl. Reis, Dhal, gebratenes und gedünstetes Gemüse sowie ein Zwiebel-Chutney (Zwiebel-Marmelade stand auf dem Glas).
Gurdwara am Abend
Wir versammelten uns alle im Yogaraum, wo Dharma Singh mit Mohinder Singh vor Tagen schon die Gurdwara aufbauten. Wenn das heilige Buch der Sikhs, der Guru Grant Sahib, aufgebaut ist, trägt jeder im Raum eine Kopfbedecktung. Im Idealfall ist das ein Turban. Bevor die Gurdwara beginnt, werden den Teilnehmern die Füsse gewaschen. Das hatte früher praktische Gründe. Heute geschieht das mehr auss Tradition und Respekt.
Fusswaschung vor dem Betreten der Gurdwara / Bild: Satya Singh, gongmeditation.de
Wir haben viele Mantras und Zitate aus dem Guru gesungen. Dazu begleitete uns Dharma Singh auf dem Harmonium oder der Guitarre. Sehr schön war auch die kleine Kindergruppe, die einen Abend vorher „Sat Narayan“ auf ihren eigenen Instrumenten einstudierten.
Um den Naad, die exakten Einzeltöne und Klänge der Melodien genau zu treffen und seine Wirkung zu entfalten, entwarf Guru Gobind Singh ein Instrument, das nur noch von 2 Menschen in Indien gefertigt wird. Hier seht ihr eine Teinehmerin, die den Umgang damit studiert.
Naad erzeugen mit Gesang und dem Intstrument / Bild: Satya Singh, gongmeditation.de
Anschließend laß Mohinder Singh aus dem Guru, Dharma Singh übersetzte und fasste das Zitat zusammen.
Gurdwara mit dem Guru Grant Sahib (noch abgedeckt) / Bild: Satya Singh, gongmeditation.de
Prasad
Eine Gurdwara kann sehr lange dauern. Es gehört zur Tradition, daß den Teilnehmern eine sehr nahrhafte und süsse Speise gericht wird. Prasad. Sie wird in der Küche mit einem bestimmten Ritual hergestellt und besteht aus Ghee, Zucker, Mehl und Prana. Jeder hat sein eigenes Rezept.
Anschließend wird es gesegnet und warm serviert, wobei die Helfer durch die Reihen gehen. Jeder, der etwas empfangen möchte, hebt beide Hände vor/über die Stirn zusammen, um darin Prasad zu bekommen. Anschließend dankt man und isst in ruhe. Prasad soll auch den heiligen Nektar Amrit symbolisieren. Ihn spürt und schmeckt man in der höchsten Stufe der Meditation und der Selbstverwirklichung.
Ausgabe von Prasad / Bild: Satya Singh, gongmeditation.de
Zum Abschluß gingen wir nach draußen, um ein kleines Feuerwerk abzubrennen und mit Leucht-Maratis zu schwingen.