Ich habe zwischenzeitlich über 50 Gongmeditationen gespielt. Eine wirklich immer wieder interessante Erfahrung ist der Klang, der im Raum entsteht. Und hier kommt es weniger auf den Gong drauf an, denn vielmehr auf die räumlichen Gegebenheiten und die Menge der Teilnehmer.
Wie klingt ein Raum?
Ich schlage den Gong so, daß man den einzelnen Gongschlag nicht hören kann. Es breitet sich vielmehr ein Klangteppich aus, der den gesamten Raum erfüllt und die Teilnehmer hinfort trägt. Dieser Klangteppich hängt wesentlich vom Spielort ab. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, daß „harte“ und gerade Wände die Klangwelle wesentlich besser zurück werfen. Je weniger Vorhänge oder Stoffe die Wände oder Fenster bedecken, umso besser das Klangerlebnis. Gleiches gilt für den Boden. Holz- oder Steinböden reflektieren den Klang, während Teppich ihn schluckt. Ist der Boden voll mit Teilnehmern so nehmen diese auch viel in sich auf, geben aber subtil Informationen an den Gongspieler ab.
Dachschrägen, Winkel, Ecken und Nischen sorgen oft für Verwirbelungen, die unberechenbar sind. Hier habe ich schon die tollsten Erlebnisse gehabt, aber auch Rückkopplungen, die kam beherrschbar waren.
Raum mit Balken und Dachschrägen ist schwierig zu bespielen / Bild: raum-der-stille.de
Wo stelle ich den Gong hin?
Ich spiele den Gong in Verbindung mit einem Yoga-Set als Vorbereitung. Der Platz, an dem sonst der Yogalehrer beispielsweise in einem Yoga-Zentrum sitzt, ist nicht zwangsweise der beste Platz für den Gongspieler. Erst letzten Freitag in Freiburg habe ich einen anderen Platz gewählt (nicht so wie auf dem Foto), da ich sonst gegenüber des Gongs die Dachschräge mit Balken, einer Nische und die Fenster gehäbt hätte. Unberechenbar sowas. Hinter dem Gong sollten mindestens 1,5 m Platz zur Wand sein. Je näher der Gong an der Wand ist, desto weniger kann sein Klang sich dahinter ausbreiten, desto unberechenbarer wird er beim Spielen, desto eher kommen Rückkopplungen vor. Am Besten sind 2 m Abstand, was aber nicht immer eingehalten werden kann.
Hier aber reagiert jeder Gong etwas anders. Das muß der Gongspieler ausprobieren, lernen und sein Instrument in-und auswendig kennen. Durch das Üben in meiner Wohnung weiß ich, wie mein Gong reagiert, so daß ich sagen kann, wie er stehen muß.
Leider wird der Gonspieler sein eigenes Spiel nie erleben können. Hören vom Band oder CD ist kein Vergleich zum er-leben, denn den Gong spürt man mehr, als dass man ihn hört. Also spielt hier allei die Erfahrung die Aufmerksamkeit die Spielers eine Rolle.