„Sehen Sie in Echtzeit, wo Ihre Freunde gerade sind“ Mama Google kennt keine kaum Grenzen. Vor Kurzem stellte Sie den Service Google Latitude vor. Latitude (engl. Breitengrad) funktioniert ganz einfach. Ich melde mich bei Google zu diesem Dienst an und lade Freunde per E-Mail ein, auch daran teilzuhaben. Ich gebe damit mit meinem Handy und der Positionsfeststellung jederzeit in Echtzeit meinen Standort auf diesem Planeten für meine teilnehmenden Freunde frei. Diese damit auch gleichzeitig ihre Position für mich.
Wie funktioniert Google Latitude
Google arbeitet dazu mit einer amerikanischen Firma zusammen, die die Position der Teilnehmer mit hilfe des Trianagel-Verfahrens feststellt. Das geht so: Die Daten und Positionen zwischen mind. 3 Handy“masten“ oder W-LAN-Stationen werden festgestellt und meine Position dazwischen daraus errechnet. Da das die kleinen Handys nicht können, werden die Daten in die USA gesendet und auf den Servern eben dieses Google-Partners errechnet und an mich und meine Freunde und an Google und das amerikanische Heimatschutzministerium gesandt. Um ständig zu sehen, wo meine Freunde sind, brauche ich auf dem Handy noch Google Maps, als kleine Applikation. Momentan geht das bei den neueren Handymodellen, den Blackberrys und bald auch deim iPhone. Ein recht zufälliger „Fehler“, der den Googles unterlaufen ist: Wenn ich Google Maps wieder deinstalliere muß ich extra nochmal angeben, daß auch Google Latitude meine Daten nicht mehr verarbeitet. Ansonsten sendet Latutude munter heimlich im Hintergrund weiter…
Was habe ich für Vorteile
Google ist amerikanisch. Da ist jeder Kontakt in meinem Adressbuch schon fast ein Freund. Damit kann ich also extrem viele Freunde haben und gucken, wo die alle sind. Wenn ich also irgendwo bin und ich sehe, daß einer dieser „Freunde“ in meiner Nähe ist, könnte ich mich mit ihm treffen. Wenn meine Kinder ein Handy haben oder die schon etwas hilflosere Oma, so kann ich also feststellen, wo sie sind und entsprechend beruhigt oder beunruhigt reagieren.
Wieso funktioniert das?
Ich gebe freiwillig preis, wo ich mich befinde? Freiheit? Überwachung? Warum bloß? Welche Gerichtsprozesse wurden noch 1987 zur letzten großen Volksbefragung der Bundesregierung angestrengt, wie groß war noch der Aufschrei über die LKW-Maut-Datenerhebung der PKWs. Kleiner schon ist der Protest gegen die Datenspeicherung der Handynutzungsdaten (Gesprächsverbindungen, Dauer, Zeit ect). Und nun gebe ich freiwillig preis, wo ich mich wann aufhalte und aufgehalten habe. Man muß den Leuten nur einen persönlichen Mehrwert bieten, und schon lassen sie die Hosen komplett runter.
Was ich damit mache
Ich selbst werde erst mal darauf verzichten. Das bringt mir selbst noch nicht so einen Mehrwert, dass ich meine geographischen Positionsdaten der Welt bekannt geben (meinen Freunden, Google, derem Partner und Schäuble und ich weiss nicht wem noch). Wenn es aber mal einen Mehrwert für mich hat, kann ich mir durchaus vorstellen, es zu nutzen. Es ist auf jeden Fall wieder ein Schritt in die Richtung: Im Wassermannzeitalter werden eines Tages Allen alle Informationen zur Verfügung stellen.
(via GoogleWatchblog und Macnotes