Wie ein Ahsram unversehnds Hilfe bekam

In unregelmässigen Abständen bin ich im Berliner Triguna-Ashram zu Besuch. Einige Male habe ich auch davon hier und hier und weiter davon berichtet. Bei meinem letzten Besuch im Feburar gings hoch her.

Da ist die Geschichte von Erik, dem Holländer. Er wohnt im Ashram, nimmt am Gemeinschaftsleben teil und hilft durch seine tägliche Arbeit, die vielen Baustellen abzuarbeiten. Dafür erhält er freie Kost und Logie und braucht sich um sein Leben nicht weiter sorgen. Solche Leute gibts, jaja. Und sie sind nicht selten. Sie leben nur nicht in der bürgerlichen Mitte, weshalb das für viele kaum vorstellbar ist.

Hier abends nach dem gemeinsamen Essen beim Beisammensein, Musikspielen, Kinder toben lassen…

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Die Geschichte geht so: Erik reiste umher. Mal hier mal dort. Auf seinen Reisen traf er einen Yogi, der ebenfalls durch die Lande zog. Sie tauschten E-Mail-Adressen und gingen ihrer Wege. Da erzählte der Yogi Erik später in einer E-Mail von dem Ashram in Berlin. Da müsse er unbedingt hin. Genau das was er suche. Freies Leben, Helfen durch Arbeit, dafür keine Unterkunftskosten und für Speis und Trank ist gesorgt. Nun hatte Erik noch nie was mit Yoga und solchen Leuten, die in spiritueller Gemeinschaft wohnten am Hut. Doch die Idee klang verlockend. Berlin hat den Ruf einer spannenden Stadt. Also zog er einfach mal los um sich dort vorzustellen.

Er ging in den Ashram, traf dort als erstes Jugbagh Singh, einen echten Halbinder und geborenen Singh. Den fragte Erik, was das hier sei. Und was die Leute da so machten. Jugbagh erklärte Erik einen Ashram, mit Yoga, Gemeinschaft, Familienleben, Essen, Kochen ect. Das reichte Erik aber nicht, weil er sich darunter nichts vorstellen konnte. Also lud Jubagh ihn zum Tee ein und begann die Geschichte und die Idee des Ashrams zu erzählen.

Einige Familien wollten zusammen wohnen, jedoch im 21. Jahrhundert nicht kommunenmässig, sondern doch jeder für sich sein Refugium in einer Wohnung, aber trotzdem als Gemeinschaft im Haus. Sie wollten Yoga üben, Mantren singen, gemeinsam kochen, essen, die Kinder frei spielen lassen, ökologisch und nachhaltig bewusst leben und trotzdem im 21. Jahrhundert sein. Die Familien und Singles fanden sich zusammen, bezogen in Berlin ein historisch durch Gestapo, Stasi, Jugendheim und Auslandsbotschaft vorbelastetes Gebäude, das es von Grund auf zu sanieren galt. Da sie wenig Geld haben, müssen sie das in Eigenarbeit nach und nach selbst erledigen und doch spezielle Tätigkeiten ausgewählt extern vergeben.

Und da bot sich Erik an, dass er helfen und arbeiten könne, dafür würde er eine Zeit lang bleiben, dort wohnen, essen und an der Gemeinschaft teilhaben. Nach kurzen Beratungen stimmten alle zu. Jeder trägt einen kleinen Erik-Beitrag, um seine Unterkunft, Essensanteil ect. zu finanzieren. Zu Willow (oben die Mama rechts im Bild) beispielsweise kommt er zum Frühsücken vorbei.

Hier sieht man die letzten Züge der Flurrenovierung, wo die Wände isoliert, verspachtelt, lasiert und schliesslich gestrichen wurden.

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Beim Abendessen kam einem jungen Mädchen, direkt mir gegenüber, ein Stück Deckenverkleidung runter geflogen. Der Batzen durchnässtes Schaummaterial landete direkt in ihrer Suppenschüssel. Der Schrecken war kurz, die Verwunderung groß. Das Gelächter ebenso:
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Die umgekippte Suppenschüssel mit Batz und Dreck von oben:

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Ein Wasserrohr ist irgendwo drüber ausgelaufen. Und langsam tropfte und lief das Wasser auf die drunterliegende Deckenverkleidung, die sich vollsaugte. Und just beim Abendessen gab die aufgeschwämmte Verkleidung nach und klatschte dem Mächen ins Essen 🙂

Nun, das wirft die Leute nicht um. Sie lachen, fotografieren das, melden das einer Versicherung (jaja, die Ashramis haben da eine Baudingsbumsversicherung) und weiter gehts.

Erik bleibt also nun eine Zeit lang, geniesst sein Leben, hilft mit arbeiten und zieht eines Tages wieder weiter seiner Wege. Seine Hilfe ist für den Ashram im Aufbau Gold wert, die Sicherheit und Versorgung der Gemeinschaft für ihn ebenso. Inzwischen macht er Yoga, singt Mantras, bringt anderen das Gitarrespielen bei und gehört dazu.

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