Gurmukh in München, Tag 2

Gestern abend war also der zweite Workshoptag bei den Jivamuktis in München mit Gurmukh. Nach den allgemeinen Muskelkaterwehwehchen, die ich vom ersten Tag davon getrage habe, war ich gespannt, was sie dieses mal auf dem Programm hatte. Es kamen wesentlich mehr von den Kundalini Yogis als am Montag. Der Raum war wieder sehr voll. Fenster auf war wegen „Lärmbelästigung“ der Nachbarn nicht möglich. Es sollte also wieder ein heißer Abend werden.

Das Thema war: Erwachen des Bewusstseins.
Sie sprach über den Übertritt in das Wassermann-Zeitalter (Aquarian Age), der 2012 beendet sein wird, wenn wir in diesem Zeitalter leben. Das Erwachen des Bewusstseins brauchen wir Erwachsenen. Es ist viel schwieriger mit 30, 40 oder 50 wieder zu erwachen (get alive, wie sie es nannte) als im Kindesalter in diesem Zustand zu bleiben. Sehr schön ihre Geschichte in diesem Zusammenhang von einer Frau, die vor vielen Jahren bei ihr war. Sie wollte eine Notrufnummer anrufen, erwischte aber die Hotline der Kinderhilfe. Die fragten sie, ob sie sie mal anrufen dürften, wenn ein Kind Hilfe bräuchte. Ach ja, meinte die Frau, ohne weiter darüber nachzudenken.

Acht Monate später, die Frau lebte wieder zu Hause in Maine, kam ein Anruf von der Kinderhilfe. Eine Familie in Südamerika habe ein sehr krankes Kind, kein Geld für die Heilung, ob sie das Kind hier aufnehmen könnte. Für den Flug ect. würde die Kinderhilfe sorgen. Sie willigte schliesslich ein. Das Kind kam und lebte eine Zeit lang mit in ihrem Haus. Als wiederum ein paar Jahre später Gurmukh zu Besuch kam, waren es 13 Kinder, für die sie sorgte. Die Frau hatte ein Haus, ein Bad, eigene Familie und jetzt noch 13 wildfremde Kinder, die alle krank oder behindert waren. Sie war völlig verändert. Wenn sie Spenden sammelte für ihre Kinder, öffnete sie die gelben Seiten, überflog die Anzeigen der Firmen mit einem Finger, tippte auf eine und rief dort um einen Spendenscheck an.Und all das begann mit einer vertippten Telefonnummer.

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Gurmukh Kaur Khalsa bei ihrem Workshop in München / Bild: Satya Singh, gongmeditation.de

Gurmukh warnte die Eltern untern den Teilnehmern, ihre Kinder nicht einschlafen zu lassen. Sie sollten sich nicht um Ansehen, Schule, Ausbildung, wie viel Einkommen sie mal erwirtschaften würden, PC-Spiele und dergleichen bemühen. Aber die meisten wüssten nichts davon…

Noch viele kleine Geschichten erzählte sie. Sehr unterhaltsam, sehr inspirierend, sehr zum Nachdenken.

Yoga machten wir. Ja. Mein Leib sang noch ein Lied vom Tag zuvor. Diesesmal aber beganns mit 22 Minuten schütteln – zum Rhythmus von Bhangra und ähnlicher Musik. Eine sehr gute Übung zur Entgiftung und zum Loslassen von allem was einem anhaftet. Die Yogaübungen waren herausfordernd, sehr wirksam, jedoch körperlich nicht derartig anstrengend wie am Montag. Sie hatte Einsicht 🙂

Dieser Abend war für mich persönlich der inspirierendere. Ich konnte sehr viel mitnehmen und bin sehr froh darüber dabeigewesen zu sein. Und wenn sie wieder kommt, nehme auch wieder teil. Ich kann Gurmukh nur empfehlen. Eine Frau mit sehr großer Ausstrahlung. Sie macht die Yogaübungen noch vor und zeigt den jungen Leuten, daß sie spieldend mit jedem von ihnen mithalten kann. Viele unserer älteren Kundalini Yoga Lehrer, die ich ebenfalls kenne, haben ein geschätztes Gewicht jenseits der 100 kg und kämpfen zwischen yogischer und westlicher Lebensweise, wobei letztere in dieser Inkarnation den Sieg davonträgt.

Da fehlt noch die Frage nach dem angekündigten Gong. Gong? Es war kein Gong. Sie spielte keinen Gong. War einfach nur selbst da. Vielleicht ein andermal.

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